Unser grünes Klassenzimmer

Liebe Alle,

gestern habe ich ein Flugzeug gehört, das sehr dicht über das Theresianum geflogen ist. Laut, unangenehm. Das ist deswegen bemerkenswert, weil es schon lange her ist, dass zum letzten Mal ein Flugzeug den Flughafen in Frankfurt über das TH hinweg angesteuert hat (zumindest habe ich das selten mitbekommen). Unter normalen Umständen würde man genervt den Luftverkehr beklagen, heute erscheint es als ferner Gruß, der uns an eine Zeit ohne Corona erinnert.

Das schöne Wetter hellt nicht nur die Stimmung auf und sorgt für ein besseres Wohlbefinden als in der grauen Suppe, die das Wetter der letzten Wochen bestimmt hat, es ist auch verant­wortlich dafür, dass unser Schulhof wieder belebt wird, Kinder darauf spielen und unsere 12er ihren Sport­unterricht nicht nur in der Halle, sondern auch im Freien absolvieren können. Man kann das Fenster offen haben, ohne dass man einfriert und den „Schullärm“ in den Pausen genießen. Wir haben halt einen schönen Job …

Baulich geht es wieder Stück für Stück voran. Im Moment sind sehr regelmäßig die Dachdecker der Firma Neger vor Ort und stellen das Dach über den Fachklassen fertig. Die Dachkonstruktion hat unseren Planern und auch den Dachdeckern viel Kopfzerbrechen bereitet: Die Hutzen (Fachbegriff für die kleinen Dächer auf dem Dach) sind alle unter­schiedlich aufgebaut. Man musste also jede Hutze einzeln planen und eben wiederherstellen. Sehr aufwändig, aber optisch hat sich das schon gelohnt.

Sehr neugierig bin ich schon jetzt, wie das grüne Klassenzimmer angenommen wird. Inzwischen sind alle Bänke montiert, sogar ein kleines Lehrerpult ist vorhanden. Bei diesen Temperaturen und der Sonne ist sicherlich damit zu rechnen, dass die Weiden, die die „Wände“ des Klassenzimmers bilden, demnächst ausschlagen werden. Insbesondere interessiert mich, wie dicht das Platanendach werden wird.

Das schöne Wetter und die dünne Belegung des Hauses sorgen dafür, dass die Ausgänge in den hinteren Pausenhof nicht so frequentiert werden und die beiden Türen länger geschlossen bleiben. Durch die Sonneneinstrahlung entsteht in diesem Zwischenraum eine Hitze wie in einem Gewächshaus. Der Luftschleier, der die kalte Luft draußen halten soll, tut sein Übriges. Wahr­scheinlich könnte man darinnen gut Kakteen züchten … oder Tropenfrösche, … oder Bananenpalmen.

Weiterhin findet für den Großteil von uns die Kommunikation und die Bereit­stellung von Aufgaben im digitalen Bereich statt. Natürlich ist vieles nicht so wie wir es gewohnt sind und wie wir das wünschen. Allerdings gibt es auch immer wieder tolle Schülerarbeiten, die digital eingereicht werden.

Wenn Sie wiederkommen, werden Sie das Theresianum nicht wiedererkennen! Die Klassen 6g und 6n haben unser Gebäude verschönt, wie Sie auf dem Bild sehen können: Graffiti als Kunst am Bau … nein, keine Angst. Herr Rübel hat die Schülerarbeiten auf unser Gebäude montiert. Man könnte wirklich darauf reinfallen … War wahrscheinlich auch eine Menge Arbeit, die sich gelohnt hat. Vielen Dank dafür.

Arbeiten ist das nächste Stichwort. Im Moment stehen die abiturähnlichen Kursarbeiten an. Herr Raab hat schon gestern die Englischklausuren inklusive der zentralen Elemente aus dem Netz gezogen, ausgedruckt und kopiert, damit unsere 12er heute Englisch schreiben können. Heute war an vielen Stellen im Haus diese konzentrierte Stille zu spüren, die sich oft in Prüfungssituationen einstellt. Wir drücken unserem Abschlussjahrgang die Daumen und wünschen Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die sie jetzt vor den Korrekturen stehen, Geduld, Durchhalte­vermögen und Freude bei Ihrer Arbeit.

Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Abend.

 

Herzliche Grüße

Ihr Stefan Caspari

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