Leit­bild­entwicklung

"Schule als Lebensfeld" ist nicht nur ein leerer Titel oder eine schöne Vorstellung.
Seit Inkrafttreten der gleichnamigen Schul­konzeption im Jahr 1995 steht "Schule als Lebensfeld" als Leitidee für Anspruch und Wirklichkeit des Theresianum.

Im Vorwort unserer Schul­konzeption heißt es dazu: "Da Schule ein sich immer wieder erneuernder Prozess ist, dem sich Lehrer, Schüler und Eltern in Offenheit stellen, ist Schule als Lebensfeld kontinuier­lich an der Schul­wirklich­keit zu messen und zu überprüfen."

Indem die Messlatte der Schul­konzeption für alle Beteiligten der Schul­gemeinschaft hoch liegt, verweist sie auf Nichter­reichtes und Unzu­längliches, bietet aber auch Orientierung, Ermutigung und Ansporn bei der pädagogischen Arbeit im Alltag und bei der notwendigen Weiter­entwicklung der Schule.

Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Schülerinnen und Schüler erarbeiteten ein gemeinsames Leitbild, das im November 2011 verabschiedet wurde.


… nicht das Außer­gewöhnliche, sondern das Gewöhnliche außer­gewöhnlich gut vollbringen.
(Theresia von Lisieux)

Hier können Sie sich das  Leitbild auch als Flyer herunterladen:

Leitbild als pdf-Datei (PDF, 160 KB)


Leitbild des Theresianum

Das Theresianum Mainz ist ein christliches Ganztags­gymnasium in kirchlicher Trägerschaft. Es will auf Grundlage der Schul­konzeption "Schule als Lebensfeld" einen Beitrag zu einer ganz­heitlichen Bildung und Erziehung der ihm anvertrauten jungen Menschen leisten und sie auf ihrem Weg zu einem gelingenden Leben begleiten. Die Botschaft Jesu Christi ist dabei der Wegweiser.

Im Zusammen­wirken der verschiedenen Gruppen hat sich die Schul­gemeinschaft das folgende Leitbild gegeben. Es fasst die Grundlagen unseres Menschen­bildes zusammen und entfaltet daraus Leitsätze für das gemeinsame Leben und Arbeiten in der Schule, die von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie von den Eltern aus ihrer jeweiligen Perspektive konkretisiert werden. Alle Beteiligten erkennen das Leitbild gleichermaßen an:

Wir sehen jeden Menschen als Ebenbild Gottes und damit als einzigartige Person, die mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen zum „Leben in Fülle" (Joh. 10,10) geschaffen ist. Seine unantastbare Würde erwächst ihm nicht aus eigenem Handeln oder Besitz, sondern aus Gottes unein­geschränk­tem „Ja".

Der Mensch ist zu einer Freiheit berufen, die der Verantwortung verpflichtet ist. Dazu benötigt er Bildung und Erziehung, die ihn wachsen lassen...

in seinem Selbst: zu einer gefestigten Persönlich­keit, die mit realistischer Selbst­einschätzung und Disziplin bewusst und frei handeln kann.

im Bezug zur Welt: in der Entfaltung von sozialen Anlagen und Nächstenliebe sowie im Erwerb von Kenntnissen und Erfahrungen, die ihm ein kompetentes Urteil und ver­antwort­liches Handeln ermöglichen.

in seiner Beziehung zu Gott: zur Entwicklung eines persönlichen Glaubens, der im Reichtum der Frohen Botschaft Halt und Orientierung findet.

Aus diesem Bekenntnis ergeben sich die folgenden sechs Leitsätze, die als Maßstab und Anspruch für das Leben und Arbeiten in der Schule stehen:

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer leben unseren christlichen Glauben im Alltag und in den Feiern und Festen der Schulgemeinde. Auf diesem Fundament begegnen wir unserem Nächsten mit Takt, Respekt und Liebe.

Wir Schülerinnen und Schüler leben christliche Werte im Umgang miteinander, in Schul­gottes­diensten, durch das morgendliche gemeinsame Gebet und in Kooperation mit dem Schulträger. Wir leisten unseren Beitrag zu einem Schulklima, das von Zusammenhalt, Nächstenliebe, Identifikation und dem Sinn für Maß und Gerechtigkeit geprägt ist.

Wir Eltern sind uns bewusst, dass der christlichen Erziehung unserer Kinder eine große Bedeutung in der Gesellschaft mit ihren Heraus­forderungen zukommt. Wir unterstützen daher die christliche Erziehung. Die Fähigkeit, anderen mit Respekt und Achtung zu begegnen, ist uns ein wichtiges Anliegen.

 

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer wollen den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen gerecht werden, indem wir sie als unver­wechsel­bare Individuen wahrnehmen, sie nach ihren jeweiligen Möglichkeiten und Begabungen fördern und zu besonderen Leistungen herausfordern. In allem behalten wir den ganzen Menschen im Blick.

Wir Schülerinnen und Schüler verstehen das Theresianum als eine Schule, die nicht nur Lernort, sondern auch Lebens­begleitung ist. Die Fürsorge und die Aufmerksam­keit für den Einzelnen gehen über die reine Vermittlung von Fachwissen hinaus.

Wir Eltern wissen, dass Konflikte Teil des Alltags sind. Unser gemeinsames Ziel ist eine friedliche Konflikt- und Dialogkultur, die den Ausgleich von entgegen gesetzten Meinungen und Interessen schafft.

 

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer wissen um die erzieherische Wirksamkeit von Unterricht und achten darauf, dass Fachwissen in Sinn­zusammen­hänge und Wertbezüge eingebettet wird. Neben der notwendigen fachlichen Anleitung unterstützen wir das selbst­ständige und selbsttätige Lernen mit Kopf, Herz und Hand.

Wir Schülerinnen und Schüler lernen von den Lehrkräften und von unseren Mitschülern. Wir arbeiten miteinander und selbstständig. Wir lassen uns von der Vielfalt in unserer Schul­gemeinschaft und den unter­schiedlichen Angeboten und Möglichkeiten, die uns eröffnet werden, herausfordern. Wir bringen unsere Begabungen und Interessen in die Vielfalt mit ein.

Wir Eltern fördern die Motivation und die Leistungs­bereitschaft unserer Kinder. Dazu nehmen wir uns Zeit. Wir unterstützen die Schule bei der Einführung von sinnvollen pädagogischen Neuentwicklungen. Wir sind offen für neue Lern- und Lehrformen.

 

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer eröffnen unseren Schülerinnen und Schülern Räume zur Erprobung von Verantwortung und Engagement im sozialen Tun und Miteinander, um Schule als lebendige Gemein­schaft erfahrbar zu machen. Den Anliegen unseres Schulträgers folgend, liegt uns dabei die Sorge um die Benach­teiligten und Not leidenden besonders am Herzen.

Wir Schülerinnen und Schüler sehen freies Denken und ver­antwort­liches Handeln in unserer Schule als unverzichtbar an. Wir setzen uns einzeln und gemeinsam für unseren Nächsten und zum Wohl unserer Schule ein. Wir sind uns unserer gesell­schaftlichen und weltweiten Verantwortung jetzt und in Zukunft bewusst.

Wir Eltern unterstützen die Schule bei der alters­gerechten Erziehung der Kinder zu freien und verantwortungs­bewussten Persönlich­keiten. Wir fördern die Toleranz und die Bereitschaft, sich mit Anders­denkenden offen auseinander­zusetzen und Hilfs­bedürftigen und Benach­teiligten Stütze zu sein.

 

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer achten als Ganz­tags­schule auf eine altersgemäße Rhyth­misierung des Schulalltags in Unterricht und Lernzeiten mit Phasen der Anforderung und Entspannung, mit Bewegung und künst­lerischer Entfaltung.

Wir Schülerinnen und Schüler verstehen uns als Teil einer Schule als Lebensfeld, die sich auch durch ihr vielfältiges Angebot im Ganztags­bereich und durch ihre ausgeprägte Teilnahme am kulturellen und gesell­schaftlichen Leben auszeichnet. Wir unterstützen das Engagement von anderen in der Schule, in der Schüler­verantwortung, im ASC Theresianum, in den Jugendgruppen und in den Förder­einrichtungen.

Wir Eltern gestalten als Teil unserer lebendigen Schul­gemeinschaft die Schule und den Schulalltag im Rahmen unserer Möglichkeiten mit. Wir leisten unseren Beitrag bei schulischen Veran­staltungen. Durch unser Verhalten tragen wir zu einer positiven Außen­darstellung des Theresianum bei.

 

 

Wir Lehrerinnen und Lehrer sind überzeugt, dass eine gute Schule sich auf der Basis ihrer Traditionen entwickeln muss. Wir verstehen uns als lernende Institution, die sich zugleich treu bleiben will.

Wir Schülerinnen und Schüler wollen aktiv an der Gestaltung der Veränderungen in unserer Schule mitwirken und dabei mit Eltern, Kollegium und Schulleitung zusammenarbeiten. Wir wollen gemeinsam immer wieder eine Balance aus Altbewährtem und Neuem finden.

Wir Eltern sind uns unserer Vorbild­funktion bewusst und nehmen sie wahr. Wir fördern den verantwortungs­vollen Umgang mit neuen Informations- und Kommunikations­medien. Wir tragen und vermitteln Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt. Wir tun dies auch in Sorge für die nachfolgenden Generationen.