
Mittelstufe
In der Mittelstufe nimmt die Fächerzahl schnell zu: Aus Nawi werden nach und nach Biologie, Chemie und Physik, zu Erdkunde gesellen sich Geschichte und Sozialkunde und mit Französisch oder Griechisch erlernen die Jugendlichen außerdem eine weitere Fremdsprache.
G8/GTS sieht einen weitestgehenden Verzicht auf schriftliche Hausaufgaben vor. Vokabellernen, Ganzschriften lesen oder Vorbereitung von Klassenarbeiten gehören zwar weiterhin in den häuslichen Bereich, die traditionellen schriftlichen Hausaufgaben entfallen jedoch und sollen schon in der Schule erledigt werden. Dazu bieten Doppelstunden Zeit für Übung und Vertiefung im Unterricht.
Damit das in der Orientierungsstufe eingeübte selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten gepflegt und vertieft wird, erhalten die Schülerinnen und Schüler auch in der Mittelstufe über ihre digitalen Endgeräte fachbezogene „Lernwege" mit interessanten Aufgaben, Materialien und Hinweisen. Diese bearbeiten sie am Morgen in der Studierzeit, je nach Fach in mehrwöchigen „Lernphasen" oder „Quartalen". Übung, Vertiefung, aber auch Neuerwerb stehen auf dem Programm.
Wo es geht, sind die Lernwege differenziert, indem z.B. neben den Basiskompetenzen auch ein Expertenniveau erarbeitet werden kann oder sowohl kreativere als auch enger geführte Lernschritte poarallel angeboten werden.
Während der Studierzeit kann in Fachstützpunkten fachliche Hilfe oder Förderung durch Lehrer, pädagogische Fachkräfte oder auch durch ältere Schüler aus dem Projekt SamS (Schüler arbeiten mit Schülern) nachgefragt werden.
Die Tutorinnen und Tutoren begleiten, unterstützen und coachen „ihre Jugendlichen" beim Lernen.
Die Freien Studien führen (neben der Studierzeit in den ersten beiden Stunden) das individuelle Lernen in der Mittelstufe altersgemäß weiter. In mehrtägigen Studienphasen recherchieren und forschen die Schülerinnen und Schüler in einem Fach und zu Themen ihrer Wahl weitgehend selbstständig. Am Ende präsentieren sie ihre Ergebnisse in der Klasse, beim Elternabend oder bei Schulveranstaltungen.
Im Klassenrat lernen die Jugendlichen in der Mittelstufe ihre Anliegen zu beraten und Konflikte selbst zu regeln. Dort werden auch die Themen und Fragen aus dem Jahrgangsparlament an der Basis debattiert. Mit zunehmendem Alter führen die Jugendlichen den Klassenrat selbstständiger durch.
Im Klassenrat werden demokratische und soziale Kompetenzen der Jugendlichen in einer wichtigen Entwicklungsphase erlebt und eingeübt. Ein klarer Ordnungsrahmen sorgt für eine konstruktive Gesprächskultur.
In G8/GTS finden Übung und Vertiefung schwerpunktmäßig im Unterricht statt. Das sehen auch die von der Stofffülle entlasteten G8-Lehrpläne so vor.
In einer 90-minütigen Doppelstunde kann Neues erarbeitet werden und anschließend, nach einer zeitlich bedarfsgerecht eingerichteten Pause, vertieft und geübt werden. Dazu wurden am Theresianum im Stundenplan des Schultages vermehrt Doppelstunden eingerichtet. Weniger Einzelstunden bedeuten auch weniger Fächer am Tag, konzentriertere Vorbereitung und nicht zuletzt leichtere Schultaschen.
Um die schnelle Zunahme der Fächerzahl in der Mittelstufe abzufedern, werden einige Nebenfächer epochalisiert, d.h. im Wechsel halbjährig unterrichtet. Weil so aus zweistündigen Fächern vierstündige Fächer werden, kann auch beim Lernen besser „bei der Sache" geblieben werden.
Die Zahl der Fächer pro Woche wird reduziert, Vorbereitungen für Unterricht und Prüfungen können sich auf weniger Fächer in der Woche konzentrieren.
Beispiel: Im ersten Halbjahr wird in einer Klasse wöchentlich vierstündig Chemie, im zweiten Halbjahr vierstündig Physik unterrichtet. Durch die zwei Doppelstunden pro Woche steigen die Möglichkeiten für experimentelles Lernen im Fachunterricht.