Raumkonzept
Malaguzzi und mehr
Aufgrund der im Jahr 2017 notwendig gewordenen Sanierung des Schulgebäudes setzt das Theresianum seit 2020 auf ein innovatives offenes Raumkonzept, das ganzheitliches Lernen in den drei Lernformen „individualisiert“, „kooperativ“ und „angeleitet“ ermöglicht und die Schülerinnen und Schüler zukunftsfähig macht, indem es sie auf die Anforderungen der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts vorbereitet. In Anlehnung an Loris Malaguzzis (1920-1994) Vorstellung vom „Raum als dritter Pädagoge“ bauen wir dabei auf eine Lernlandschaft, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich individuell zu entfalten. Dafür braucht es verschiedene Räume und Flächen, die flexibles und zeitgemäßes Unterrichten und Lernen fördern.
Gemäß unserem Leitbild sind wir eine Schule, die Lernen in Freiheit und Verantwortung herausfordert und den ganzen Menschen als Individuum im Blick behält. Dies zeigt sich in unterschiedlichen Ausprägungen, so zum Beispiel in der Gestaltung der Räume, der Auswahl der Möbel und der technisch-medialen Ausstattung.
Jede Jahrgangsstufe nutzt jeweils eine Ebene des Schulgebäudes als Lernlandschaft, ihr sogenanntes Cluster. Darunter versteht man im modernen Schulbau ein Arrangement verschiedener funktionaler Lern- und Arbeitsräume. Sie bestehen aus unterschiedlichen Flächen und Räumen, die Individualisierung, Differenzierung und methodische Abwechslung im Unterricht ermöglichen, also ein Lernen in Vielfalt.
So gibt es in jedem Cluster zwei geschlossene Klassenräume (Laboratorium/Auditorium) an den Außenseiten für angeleiteten Unterricht besonders in den Fremdsprachen und zum Schreiben von Klassen- und Kursarbeiten. Sie eigenen sich außerdem hervorragend für Präsentationen mit digitalen Medien.
In den halboffenen Räumen (Silentium), die dazwischen liegen, findet individualisiertes und eigenverantwortliches Arbeiten statt. In der Mitte dieses Raumes befindet sich ein Lehrerstützpunkt, wo Lehrkräfte aus zentraler Lage heraus als Ansprechpartner während des eigenverantwortlichen Arbeitens für Fragen zur Verfügung stehen und auch Bereiche des Clusters im Blick haben.
Die offenen Räume (Colloquium) erlauben kooperatives Lernen. Hier kommen die Schülerinnen und Schüler in einer entspannten Atmosphäre zusammen, tauschen sich aus und arbeiten gemeinsam. Es gibt hier Rückzugsorte und Flächen, wo die Jugendlichen neben bequemen Loungemöbeln auch Raum für andere Arbeitshaltungen finden, sei es für die Arbeit im Stehen oder auch im Liegen auf Lernteppichen. Gesundes Lernen braucht diese Vielfalt, damit sich Kinder und Jugendliche besser konzentrieren können und sich in einer gesunden Lernumgebung wohlfühlen können.
Alle Flächen sind mit flexiblem Mobiliar ausgestattet, so dass Tischanordnungen dem Unterrichtsgeschehen schnell und unkompliziert angepasst werden können.
Der Fachunterricht in den naturwissenschaftlichen und künstlerisch-musischen Fächern findet in modern ausgestatteten Fachräumen statt. In diesen Bereichen kommt besonders viel Bewegung in das Lernen: Beim Experimentieren am Bunsenbrenner oder dem Sezieren eines Auges ebenso wie beim Modellieren mit Ton oder einer Runde Body-Percussion. Hier wird besonders deutlich, was es heißt, mit Kopf, Herz und Hand zu lernen. Gerade in einer Ganztagsschule, in der die Schülerinnen und Schüler viel Zeit verbringen, ist dieser Ansatz ganz zentral.
Aus unserer langen Tradition heraus wissen wir, dass Ganztagsschule mehr ist als „den ganzen Tag nur Schule". Für uns ist Schule ein Lebensfeld. Dem tragen wir auch Rechnung durch unsere Mensa, wo vom Küchenteam selbstgekochte Mahlzeiten aufgetischt werden. Durch das gemeinsame Mittagessen der Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen wird sie ganz selbstverständlich auch zum Lern- und Begegnungsort.
In unserem Verständnis bedeutet Ganztagsschule auch gelebte Gemeinschaft, geprägt durch christlich-religiöse Erziehung. So finden regelmäßig Klassengottesdienste in unserer Kapelle und größere Gottesdienste im Forum statt. Ausgestattet mit modernster Veranstaltungstechnik ist das Forum zentraler Ort für Begegnungen aller Art, beispielsweise auch Schulkonzerte, Theateraufführungen oder unseren Adventsbasar.
Das Schülercafé ist ein Treffpunkt der Oberstufe. Hier können Schülerinnen und Schüler nicht nur gemeinsam arbeiten, sondern auch einfach mal „chillen“.
Am Theresianum bleiben alle Schülerinnen und Schüler in Bewegung, denn sie können sich auf dem großzügigen Schulhof mit Fußballfeld, Basketballkörben, Tischtennisplatten und einem Klettergerüst austoben. Der Schwimmunterricht findet in unserem hauseigenen Schwimmbad statt.